Die GEW wünscht allen Kolleginnen und Kollegen an den Schulen ein gutes Schuljahr. Senator Rabe präsentiert zum Schuljahresbeginn viele Zahlen und Erfolge.
„Die Verbesserungen im Ganztag sind zu begrüßen, gehen jedoch nicht auf eine Initiative des Senators zurück, sondern stellen einen Kompromiss des Senats mit der von der GEW unterstützten Volksinitiative Guter Ganztag dar. Zu den vielen Zahlen des Senators ist zu sagen, dass Bildungsprozesse nicht ausschließlich in Zahlen dargestellt werden können. Neben der Quantität muss die Qualität von schulischer Bildung ins Zentrum gerückt werden. Dies betrifft aus Sicht der GEW insbesondere die inklusive und die integrative Seite der Pädagogik an Hamburgs Schulen“, so Anja Bensinger-Stolze, Vorsitzende der GEW Hamburg.
Geflüchtete Kinder und Jugendliche sind selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft. Die Bemühungen des Senates und der Schulbehörde bei der Integration der Geflüchteten sind zu begrüßen, dennoch gibt es noch Probleme, die einer gelungenen schulischen (Aus)Bildung im Wege stehen. Es muss nun darum gehen, die richtigen Weichen für inklusive Bildung zu stellen, um das Recht auf Bildung auch für alle benachteiligten und geflüchteten Kinder und Jugendlichen zu verwirklichen.
„Das bedeutet, eine gleichmäßige Verteilung der geflüchteten Kinder und Jugendlichen in der Stadt und an den Schulen sicherzustellen, eine schnelle Integration in den Regelbetrieb zu fördern, alle Schulabschlüsse für alle zu ermöglichen, das Recht auf Bildung sofort zu verwirklichen, das Kindeswohl in den Vordergrund zu stellen sowie, eine gute Personalausstattung zu gewährleisten“; kommentiert Anja Bensinger-Stolze, Vorsitzende der GEW Hamburg.
Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen, hat die GEW Hamburg kurz vor den Sommerferien einen Hamburger Appell "Schule für geflüchtete Kinder und Jugendliche" vorgelegt, der von einer Reihe prominenter Hamburgerinnen und Hamburger erstunterzeichnet wurde und auf der Homepage der GEW weiter unterzeichnet werden kann.
Die 2006 von der UNO verabschiedete Behindertenrechtskonvention, die Deutschland 2009 ratifiziert hat und Hamburg seit 2010 versucht umzusetzen, fordert in Artikel 24 die Gewährleistung eines inklusiven, hochwertigen und unentgeltlichen Bildungssystems auf allen Ebenen für Menschen mit Behinderungen. Dies bot in Hamburg die Vorlage, an allen Schulen den Unterricht neu zu überdenken und gute Erfahrungen aus bisherigen Integrationsmodellen aufzunehmen, sowie jeder Schule, für ihre SchülerInnenschaft Konzepte und Profile zu entwickeln.
„Es hat sich vieles an Hamburger Schulen verändert und bewegt, viele haben sich zu einer anderen Schule auf den Weg gemacht. An vielen Stellen zeigt sich aber, dass wir mehr brauchen. Mehr und andere Räume, bessere Ausstattung, mehr Freiräume für die einzelnen Schulen, mehr Austausch, mehr professionelle Unterstützung und wissenschaftliche Begleitung, mehr Demokratie und nicht zuletzt mehr Personal! Die GEW möchte die Diskussion um die Inklusion an Hamburger Schulen im Herbst deutlich verbreitern. Deshalb rufen wir am 11.10.2016 zu einem Aktionstag für eine bessere Schule auf: Für wirkliche Inklusion! Gegen Ausgrenzung, die Inklusion genannt wird!“ so Sven Quiring, stellvertretender Vorsitzender und Inklusionsexperte der GEW Hamburg.
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