Die GEW unterstützt die Stellungnahme der GEW-Betriebsgruppe der Erich Kästner Schule.
Die EKS - Betriebsgruppe schließt sich der Stellungnahme der GEW-Betriebsgruppe der Ida-Ehre an!
Seit den Sommerferien fühlen wir uns, als Experimentierfeld der Schulbehörde.
Wir waren entsetzt, als uns deutlich wurde, dass im Sommer kein schrittiges Konzept entworfen worden war, wie wir als Schulen durch die nächste Welle der Pandemie gehen können. Denn es war vorherzusehen, dass, auch die Schüler_innen und Bediensteten in den Schulen von höheren Coronafallzahlen betroffen sein werden.
Es macht uns wütend, zu hören, die Schulen bleiben infektionsfrei und deshalb fände normaler Unterricht statt. Dabei gibt es seit März 2020 keinen „normalen“ Unterricht mehr. Wer das behauptet, will sich nicht auskennen und macht sich unglaubwürdig.
Die Bediensteten an den Schulen waren schon vor Corona vielfach sehr hohen Belastung ausgesetzt. Es fehlten schon vor Corona Personal und Räume für die zwei großen Aufgaben welche die Schule von Heute übernommen hat, inklusive Bildung und Betreuung.
Schule darf nicht nur verwaltet werden, Schule ist ein lebendiges System und ein erfolgreiches Umgehen mit diesem System bedeutet u.a. die unterschiedlichen Beteiligten vor Ort als Experten in die Entwicklung von Lösungen mit einzubeziehen. Dies wurde bisher auf allen Ebenen versäumt. Beispiele wie der Schulalltag sinnvoll an die Pandemie angepasst werden könnte, sind in den vergangenen Wochen einige gegeben worden. Nur wenig wurde davon aufgegriffen und weiter entwickelt.
Auch wir wollen unsere Schule nicht geschlossen haben.
Aber „das geht nicht ohne gesunde Lehrer*innen und nur mit Schüler*innen, die ohne Angst vor Infektion, auch vor Infektion von Angehörigen zu Hause, in die Schule kommen können“, wie die Betriebsgruppe der Ida Ehre Schule schreibt.
Wir sind es leid immer wieder vorgekaut zu bekommen, dass Schulen sichere Ort seien. Wir sagen: Es ist ein Glück, dass nicht schon weitere Schulen aufgrund zu hoher Coronafälle (zeitweise) dicht gemacht werden mussten. Trotzdem sind viele Schulen von den Einschränkungen durch die Pandemie stark betroffen. Doppelbesetzungen werden aus Klassen abgezogen, um Kolleg_innen zu vertreten, die in Quarantäne sind. Wir sind schon jetzt oft nur noch ein Betreuungsort, keine Schule mehr. Es ist doch absurd, dass überall der Kontakt zwischen Menschen als Infektionsrisiko gilt und vermieden werden soll, aber in den Schulen dies nicht zu zählen scheint.
Wir fordern deshalb, sich an die Empfehlungen des RKI zu orientieren. Wir fordern, dass bei einem Inzidenzwert von über 50 pro 100.000 Einwohner_innen in geteilten Gruppen unterrichtet wird.
Wir fordern zudem, dass an Konzepten gearbeitet wird, wie in den nächsten Monaten sinnvoll mit der Pandemie an den Schulen umgegangen werden kann.
Betriebsgruppe der GEW/Ver.di der Erich Kästner Schule am 24.11.20