Workshop „Die Sprache der Bilder“ mit der Illustratorin Julia Neuhaus an der Universität Hamburg

21. Dezember 2017Von: Christoph JantzenThema: Kultur und Politik

Am Freitag, den 1. Dezember 2017 fand an der Universität Hamburg ein mehrstündiger Workshop mit dem Titel „Die Sprache der Bilder“ statt. Dr. Christoph Jantzen von der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendliteratur in der GEW (AJuM) hatte diesen für Mitglieder und Interessierte organisiert und die freischaffende Illustratorin Julia Neuhaus für diese Veranstaltung gewinnen können.

Neuhaus studierte Illustration an der HAW Hamburg; nach ihrem Abschluss veröffentlichte sie mehrere Kinderbücher im In- und Ausland und produziert Trickfilme und Kinderapps. Weiter ist sie Dozentin an verschiedenen Hochschulen, so z.B. an der HAW Hamburg und der BTK Hamburg.

Am Nachmittag des 1. Dezember kam eine Runde von 16 Interessierten zusammen und profitierte von den Erfahrungen und Vermittlungskünsten Julia Neuhaus. Es lagen mehrere Bilderbücher zum Begucken aus, zwei von ihnen wurden näher besprochen und dazu genutzt, „Die Sprache der Bilder“ zu erklären. Die Illustratorin hatte sich für eine interaktive Runde entschieden, in der zunächst ihr Buch „Was ist denn hier passiert“ (2015) vorgestellt und besprochen wurde. Bei dem Buch handelt es sich um eine besondere Arbeit; ein Buch, das gänzlich ohne Text auskommt, dafür über reichlich skurrile Bilder verfügt. Diese Bilder sollten vom Rezipient*innenkreis analysiert werden. Was ist zu sehen? Und wie um Himmels Willen kam zu diesen verrückten Situationen? Die Kursteilnehmer*innen hatten merkbaren Spaß am Rätseln und jede Menge Ideen. Aufgelöst werden die Bilder durch einen QR-Code, den man scannen kann, um dann des Rätsels Lösung via Trickfilm zu erhalten. Julia Neuhaus erklärte nebenbei, wie Vorstellungen, Fantasien und Erinnerungen dargestellt werden können. Was für Möglichkeiten stehen einem im Bereich der Illustration zur Verfügung? Es wurden verschiedene Gestaltungsmittel wie Farben, Formen, Kompositionen, Perspektiven und Stil besprochen und mit vielen Beispielen untermauert.

Weiter ging es mit dem Buch „Ichmagnicht“ (2011), dies ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit von Julia Neuhaus mit der Autorin Marjaleena Lembcke. Sehr interessant waren an dieser Stelle Neuhaus Erzählungen zur Entstehung eines Buches. Wie sieht eine Zusammenarbeit von Autor*in und Illustrator*in aus? Was steht am Anfang und wie verändern sich Text und Bild im Laufe der Schaffensphase? Weiterhin wurde besprochen, was Bilder in einem Rezipienten bewirken und wie entscheidend das Vorwissen dabei ist. Darüber hinaus erklärte Julia Neuhaus, wie die Entwicklung des Bildverständnisses vonstatten geht.

Alles in allem war dies ein sehr gelungener Nachmittag. Julia Neuhaus zeigte sich als eine sehr engagierte Dozentin und wurde bis zum Schluss nicht müde, die vielen Fragen der Teilnehmer*innen zu beantworten. Als Ertrag der Veranstaltung steht den Rezensent*innen der AJuM eine Art Leitfaden bezüglich der Wertung von Illustrationen zur Verfügung und Lehrkräfte/Bibliothekar*innen bekamen viele hilfreiche Tipps zum Arbeiten mit Bilderbüchern. Ein großes Dankeschön an Julia Neuhaus!

 

Julia Hars