Die GEW Hamburg erhält zunehmend Rückmeldungen über unterschiedliche Vorgehensweisen der Gesundheitsämter bei Corona-(Verdachts-)Fällen an Schulen. Dies führt zu einer Verunsicherung bei den an Schulen Beschäftigten, Eltern und Schüler*innen.
Schule
Was können wir aus vier Monaten Schule unter Corona-Bedingungen lernen? Gibt es positive Aspekte, die es gilt jetzt weiter zu entwickeln? Wie können wir Schule neu denken?
Senator Rabe hat gestern noch einmal nachgebessert und die Maskenpflicht in der Schule bis zum Klassenraum angeordnet.
Nach der neuen Corona-Allgemeinverfügung bleibt die grundsätzliche Abstandsregel von 1,5 Metern Hamburg weit bestehen als Voraussetzung dafür, dass weitere Einschränkungen aufgehoben werden. Zugleich hat Schulsenator Rabe angekündigt, nach den Sommerferien zum regulären Unterricht zurückzukehren und die Abstandsregel von 1,5 Metern an den Schulen nicht einhalten zu wollen, obwohl dies in §23 der Verordnung gefordert wird, „soweit dies mit der Erfüllung der erzieherischen und didaktischen Aufgabe vereinbar ist und die räumlichen Verhältnisse dies zulassen."
An der Online-Befragung, die vom Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung (IfBQ) in Zusammenarbeit mit der Hamburger Elternkammer entwickelt wurde, haben sich innerhalb von acht Tagen insgesamt 20.423 der rund 650.000 Eltern, Schüler*innen und Pädagog*innen sowie beteiligt, darunter 13.886 Eltern, 3.201 Pädagoginnen sowie 3.336 Schüler*innen ab 14 Jahren. Die Befragung war insbesondere darauf ausgerichtet zu erfahren wie der Fernunterricht in der Zeit von den Märzferien bis heute von allen drei Gruppen bewertet wird.
Mit der heute veröffentlichten Pressemitteilung der Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) bestätigt sich die bereits am Samstag, den 13.6.2020 dem Hamburger Abendblatt zu entnehmende Information, dass Senator Rabe beabsichtigt, nach den Sommerferien den Regelunterricht in den Hamburger Grundschulen ohne Abstandsgebot wieder aufzunehmen. Für die 5. und 6. Klassen sei dies ebenfalls sehr sicher und für die höheren Jahrgänge immerhin wahrscheinlich.
An den Brief des Landesschulrats an die Schulleitungen der Grundschulen mit der Bitte um „Ermöglichung zusätzlicher Unterrichtsangebote“ vom 5.6.2020 und den Brief vom 2.6.2020 an die Schulleitungen der Schulen im Sozialindex 1 und 2 „Hamburger Lernferien 2020 – Lernförderliche Angebote für Schülerinnen und Schüler in schwierigen sozialen Lagen oder belastenden Lebenslagen“ zu organisieren, schloss sich ein weiterer Brief vom 8.6.2020 an alle Schulleitungen der übrigen Schulen mit dem Sozialindex 3 bis 6 an.
Die GEW Hamburg hat vor kurzem eine Umfrage unter den an Schulen Beschäftigten gestartet um herauszufinden, was die drängendsten Probleme aktuell sind, aber auch dazu, was wir als GEW bereits gut machen und noch machen sollten. Da wir annehmen, dass die Arbeitsbelastung der Beschäftigten in Zeiten von Corona eher zunimmt, haben wir u.a. danach gefragt, ob, und wenn ja wie viel zusätzliche Arbeitszeit aktuell benötigt wird.
Die Behörde für Schule und Berufsbildung versucht nachvollziehbarer Weise möglichst viel Präsenzunterricht und Unterstützung für die Schüler*innen in Hamburg möglich zu machen. In einem Schreiben vom 5.6.2020 bittet der Landesschulrat die Schulleitungen der Grundschulen über den bereits angelaufenen Präsenzunterricht zusätzliche Unterrichtangebote zu ermöglichen.
Die GEW Hamburg hat vor kurzem eine Umfrage unter den an Schulen Beschäftigten gestartet um herauszufinden, was die drängendsten Probleme aktuell sind, aber auch dazu, was wir als GEW bereits gut machen und noch machen sollten. Die Umfrage war vier Tage online. Hier die Ergebnisse.
Positiver Rücklauf – ein Fünftel hat mitgemacht
Die Lehrerkammer begrüßt die Gründung eines Deutsch-Französischen Gymnasiums (DFG) in Hamburg, sieht aber bei der Verordnungsvorlage ein systematisches Problem und macht Vorschläge zur Behebung. Darüber hinaus nimmt sie einige Maßnahmen im Rahmen der Schulorganisation zum Schuljahresbeginn 2020/21 zur Kenntnis, sieht aber einige grundsätzliche Modifikationsmöglichkeiten beim Stübenhofer Weg, bei der Gründung eines Gymnasiums und einer Stadtteilschule in Eimsbüttel und beim mit dem Schlagwort „Campus-Schule“ versehenen Konzept für die Stadtteilschule in der Hafencity.
Im letzten Jahr lehnte die Schulbehörde den Schulwunsch für eine inklusive Schule in Klasse 1 und Klasse 5 bei jedem dritten behinderten Kind ab. Das waren fast sechsmal so viel Ablehnungen wie bei allen anderen Kindern.
Gegen diese Diskriminierung von behinderten Kindern forderten über dreißig Behinderten- und Sozialverbände, Vereine betroffener Eltern, Kinderschutzbund, Lehrer- und Schulleitungsverbände und weitere Organisationen in einem gemeinsamen Aufruf: „Gleiches Recht auf Schulwahl für Eltern von Kindern mit Behinderung“.