Aktuell wird schulisches Lernen auf E-Learning umgestellt. Doch die Voraussetzungen und die Zugänge sind für die Kinder und Jugendlichen je nach sozialer Herkunft und sonstigem Hintergrund sehr unterschiedlich. Es ist zu befürchten, dass sich bestehende soziale Benachteiligungen unter den aktuellen Bedingungen noch verschärfen. Digitaler Unterricht bevorzugt jene, die eh schon privilegiert sind. Daher fordert die GEW Maßnahmen, um Benachteiligte nicht noch weiter abzuhängen und sieht eine Lösung darin, die digitale Infrastruktur deutlich und nachhaltig ausbauen.
Presseredaktion
Aktuelle Meldungen
Die AfD Fraktion Hamburg hatte im Oktober 2019 verschiedene Dienstaufsichtsbeschwerden gegen schulische Lehrkräfte wegen angeblicher Verstöße gegen die Grundsätze politischer Bildung gestellt. Diese wurden nun alle eingestellt, da nach Prüfung keine Verstöße erkennbar waren.
Vor fünf Jahren übernahmen die Grünen die um das Thema Gleichstellung erweiterte Wissenschaftsbehörde – die neue Behörde für Wissenschaft und Gleichstellung (BWFG). Eine Bilanzierung von fünf Jahren grüner Wissenschaftspolitik in Hamburg aus GEWerkschaftlicher Perspektive haben wir bereits vorgenommen. Die Ankündigungen im Wahlprogramm, dem sog. „Grünen Zukunftsprogramm“ klingen gut, müssen dann aber auch konsequent umgesetzt werden.
Nicht nur Drittmittel, sondern auch Grundmittel ausbauen
Seit Frühjahr 2019 mehrten sich die Anzeichen, dass die Schulbehörde die drei bestehenden Schulen der Erwachsenenbildung (Hansakolleg, Abendschule St. Georg und Abendschule Vor dem Holstentor) fusionieren will: Leitungsstellen wurden nicht nachbesetzt, die betroffenen Schulleitungen wurden aufgefordert, ohne die Schulgemeinschaften ein Konzept zur Zusammenlegung zu erarbeiten.
Bei der GEW-Veranstaltung vom 03.02.2020 „Bündnis für gute Weiterbildung Working poor für Lehrkräfte unter staatlicher Regie: Welche Schritte können wir gemeinsam tun?“ waren FachsprecherInnen aller demokratischen Bundestagsparteien eingeladen. Die Parteien der Großen Koalition (SPD und CDU), aber auch der FPD hatten offenbar andere Prioritäten und standen nicht für die Veranstaltung zur Verfügung, sodass die Interpretation naheliegt, dass die abwesenden Parteien nicht die ganze Stadt in den Blick nehmen wollen.
Die CDU hat in der gestrigen Bürgerschaftssitzung einen Antrag „Sofortmaßnahmen zur Entlastung der Lehrkräfte im ‚Lehrerarbeitszeitmodell’ auf den Weg bringen“ (Drucksache 21/19729) gestellt. Dabei hat sie ganz konkret eine Forderung der GEW aufgegriffen und als ersten Schritt die sofortige Entlastung von Unterrichtsaufgaben in Höhe von ein bis zwei WAZ (Wochenarbeitszeitstunden) für eine Vollzeitstelle beantragt. CDU und Linke stimmten dem Antrag zu.
Wenn am 6. Januar in Hamburg die Schule wieder beginnt, wird es an den staatlichen speziellen Sonderschulen zwei unterschiedliche Bezahlsysteme für das pädagogisch-therapeutische Personal geben.
„Für eine volle Stelle muss ich 50 Unterrichtsstunden unterrichten – und das für 2900 Euro brutto monatlich. Die Vor- und Nachbereitungszeit wird gar nicht bezahlt!“ – „Ich bekomme nur etwas mehr als 29 Euro Honorar für die Unterrichtsstunde, und da ich alle Sozialversicherungen ohne Arbeitgeberzuschuss allein tragen muss, verdiene ich rechnerisch weniger als den Mindestlohn!“
Als GEW unterstützen wir die Aktivitäten der Educators for Future Bahrenfeld, freitägliche Kundgebungen vor der Stadtteilschule Bahrenfeld zu veranstalten. Die Pressemitteilung der Educators for Future Bahrenfeld lautet:
Die Qualität der beruflichen Bildung an der Universität Hamburg ist mehr als bedroht. Grund hierfür ist die derzeitige Unterbesetzung von Professor*innen und die zugleich mangelnde geplante Nachbesetzung dieser Stellen. Seit 2017 traten studentische Vertreter*innen vier Mal an den Präsidenten Dieter Lenzen heran, welcher das Anliegen bisher völlig ignoriert. Auf die letzte Stellungnahme vom 01. Juli 2019 mit der Bitte um ein Treffen erfolgte lediglich die Empfangsbestätigung.
Die Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) in Hamburg hat im Mai 2019 einen Entwurf zum „Schulentwicklungsplan für die staatlichen Grundschulen, Stadtteilschulen und Gymnasien in Hamburg“ vorgelegt, mit dem sie auf den bis 2030 prognostizierten Anstieg von 25 % an Schüler*innen in den allgemeinbildenden Schulen reagiert.
Die GEW begrüßt zwar, dass sich die BSB langfristig mit der Entwicklung der Hamburger Schulen befasst, hat aber zum vorliegenden Entwurf eine Reihe von Kritikpunkten und kritischen Fragen, die sie in ihrer Stellungnahme darlegt.
Die GEW wünscht allen Schulen, insbesondere den gut 1000 neuen Lehrkräften, davon über 400 Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst, ein gutes Schuljahr 2019/20! Die GEW begrüßt es, dass die Stadt Hamburg bei den Neueinstellungen nicht kleckert, sondern klotzt. Dies ist allerdings auch notwendig, wenn Hamburg der kommenden Schüler*innengeneration – im Jahr 2030 sollen es 40.000 Schüler*innen mehr in Hamburg geben – gute Bildungschancen bieten will. Um dies zu schaffen, müssen sich die Einstellungszahlen in den folgenden Jahren aber noch stark steigern.