Bundeskanzlerin Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder haben sich am Mittwoch nur auf zurückhaltende Corona-Maßnahmen an Kitas und Schulen verständigt. „Entäuschend und riskant“ nannte GEW-Chefin Marlis Tepe das Ergebnis der Videokonferenz.
Bildungspolitik
Nach der Videoschalte von Bund und Ländern wegen der steigenden Corona-Zahlen fordert die GEW schnell wirksamere Maßnahmen, um alle Beschäftigten in Schulen und Kitas zu unterstützen.
Nach der Einigung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder, Schulen und Kitas in der Corona-Pandemie weiter offen zu lassen, mahnt die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) bessere Manahmen zum Gesundheitsschutz an. Angesichts der steigenden Infektionszahlen dürfe es ein „Weiter so!“ nicht geben.
Das neue Coronavirus (SARS-CoV-2) bestimmt das Leben in Deutschland wieder deutlich stärker. „Ziel der kommenden Monate muss es sein, Infektionen zu vermeiden und währenddessen trotz der weiterhin bestehenden Infektionsgefahr alle Bereiche des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens im größtmöglichem Umfang aufrecht zu erhalten“, schreibt das Robert Koch-Institut in einem Strategiepapier zur Pandemiekontrolle in den kommenden Monaten.
Als „enttäuschend“ bezeichnete die GEW die Ergebnisse der Sitzung der Kultusministerkonferenz (KMK) zum Thema „Umgang mit der Covid-19-Pandemie“ am Freitag. „Die KMK hat nichts Neues entwickelt. Sie verharrt in Unverbindlichkeiten. Der Flickenteppich bleibt. Die Länder machen, was sie wollen, es gibt kein einheitliches und verbindliches Agieren. Das führt an den Schulen zu Verunsicherung und uneinheitlichen Lösungen“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe in Frankfurt a.M.
Frankfurt a.M. - Die GEW macht sich für mehr Chancengleichheit in der Bildung stark. „Einzelne Programme und Förderprojekte reichen nicht, um Nachteile, die Schülerinnen und Schüler mitbringen, auszugleichen. Die gesamte Struktur des Schulsystems – von der Finanzierung bis zu den Organisationsformen – muss auf den Prüfstand“, sagte Ilka Hoffmann, GEW-Vorstandsmitglied Schule, am Dienstag in Frankfurt a.M. mit Blick die Ergebnisse der neuen Auswertung von PISA 2018.
Die GEW empfiehlt die LI-Broschüre „Positioniert Euch! Eine Handreichung für Schule und Unterricht“ vom LI. Zum Inhalt:
„Was darf eigentlich politische Bildung in Schule? Welche normativen Grundlagen gibt es? Wie sind der Beutelsbacher Konsens und der allgemeine Bildungs- und Erziehungsauftrag auszulegen? Wie ist die Position der Lehrkraft im Unterricht?
Bei der Veranstaltung „Schule und Corona: Auswirkungen auf sozial benachteiligte Schüler_innen“ vom Bildungsclub hielt die GEW Hamburg Vorsitzende Anja Bensinger-Stolze ein Grußwort.
"Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter des Bildungsclub, liebe Kolleginnen und Kollegen,
„Der Fachkräftemangel an Schulen und Kitas erweist sich zunehmend als Achillesferse des deutschen Bildungswesens", warnt die GEW-Vorsitzende Tepe. Der OECD-Bericht schaue zudem zu wenig auf die Qualität von Bildungsgängen.
Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) begrüßt die Hilfen, die der Koalitionsausschuss für den Bildungsbereich beschlossen hat, um die Folgen der Corona-Pandemie besser zu bewältigen. „Das ist ein gutes Ergebnis für den Bildungsbereich. Mit diesen Maßnahmen sind viele Defizite, die in der Corona-Krise sichtbar geworden sind, zu beseitigen. Der Teufel steckt jedoch im Detail.
"Wir sind eine spontan gegründete Initiative Hamburger Eltern. Wir sind besorgt, weil an Hamburgs Schulen nach den Sommerferien 2020 der Unterricht in voller Klassenstärke wieder aufgenommen werden soll, ohne Abstandsregeln und ohne Mund-Nasen-Schutz im Klassenraum. Entgegen den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts.
Der Bildungsbericht belegt die Erfahrungen der vergangenen Monate: Die Coronapandemie und der digitale Fernunterricht verschärfen das langjährige Problem der Bildungsungerechtigkeit weiter. Die GEW fordert die Politik auf, endlich zu handeln.
Die GEW mahnt deutlich größere Anstrengungen an, die Politische Bildung an Beruflichen Schulen ebenso wie in der „neuen Weiterbildungskultur“ zu stärken.