Ludwigshafen/München – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat am Dienstag noch einmal gefordert, die Sozial- und Erziehungsberufe (SuE) deutlich aufzuwerten und die kommunalen Beschäftigten endlich besser zu bezahlen. Während einer Kundgebung in Ludwigshafen sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe vor rund 7.000 Streikenden mit Blick auf die Erzieherinnen: „Erzieherin zu sein, ist ein Knochenjob – und es ist ein Frauenberuf! Und der muss gut bezahlt werden. Das sehen die Arbeitgeber offenbar nicht so.
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Die GEW weist auf folgende Veranstaltung hin: HAMBURGER KITAS: WARUM STREIKEN DIE ERZIEHERINNEN UND ERZIEHER?
In Hamburg befinden sich die Erzieherinnen und Erzieher aus öffentlichen KITAS seit dem 8. Mai im unbefristeten Erzwingungsstreik. Seit Montag, 11.5 ist der Streik bundesweit.
Für den Streik in Hamburg haben 93 % (ver.di), bzw. 97 % (GEW) der organisierten KollegInnen gestimmt.
Rund 150.000 im Sozial- und Erziehungsdienst (SuE) der Kommunen Beschäftigte, insbesondere Erzieherinnen und Erzieher, haben die Arbeit in der ersten Woche (ohne Donnerstag) der unbefristeten Streiks niedergelegt. Bundesweit blieben tausende Kitas und andere SuE-Einrichtungen geschlossen. Die Streiks werden in der kommenden Woche fortgesetzt, da die Arbeitgeber bisher kein Angebot vorgelegt haben. Die Beschäftigten forderten eine deutliche Aufwertung des gesamten SuE-Berufsfeldes und eine bessere Bezahlung.
Mit großer Solidarität können die streikenden Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst rechnen. Nicht nur aus dem DGB, auch von Partnergewerkschaften weltweit und aus der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik kommen eindeutige Solidaritätsadressen. Die Arbeitgeber sollten deshalb nicht darauf setzen, Beschäftigte und Betroffene gegeneinander auszuspielen.
Heute am Dienstag trafen sich die Streikenden in Hamburg-Hammerbrook um dem hier ansässigen Arbeitgeber deutlich zu machen, dass der Streik noch lange weitergehen wird, wenn die Arbeitgeberverbände kein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen. Unsere Hamburger DGB-Vorsitzende Katja Karger positionierte sich vor unserem Forderungsbanner und gab den Medienvertreterinnen ein Interview. Zu Recht befinden sich die Beschäftigten des Sozial- und Erziehungsdienstes im Streik. Deren Arbeit wird hoch geschätzt, aber mies bezahlt.
Beschäftigte der Betriebe „Elbkinder“-Vereinigung Hamburger Kindertagesstätten gGmbH, Hamburger Schulverein von 1875 e.V. , Rudolf-Ballin-Stiftung, Kitas des ASB und des Studierendenwerk Hamburg, die nach der S-Tabelle bezahlt werden u. die Erzieher*innen, die in E9 geblieben waren, sind ab Freitag, den 08.05.2015 zum unbefristeten/mehrtägigen Erzwingungsstreik aufgerufen.
Die "elbkinder"-Geschäftsführung verweist auf das Lohngefüge des öffentlichen Dienstes und beschreibt die Erfüllung der Forderungen der Gewerkschaften als „Begünstigung“ des Erziehungsdienstes. Weiterhin verweist sie auf die Brutto-Einkünfte die eine beschäftigte Erzieherin erhält, die in Vollzeit arbeitet.
Für unbefristete Streiks haben 96,37 Prozent der Mitglieder der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) im Bereich Sozial- und Erziehungsdienst (SuE) gestimmt. Ab Freitag beginnen die Streiks mit einem bundesweiten Signal und werden zunächst dauerhaft fortgesetzt. Die Einrichtungen werden Schritt für Schritt in die Streiks einbezogen. Das teilte die GEW nach der Urabstimmung am Mittwoch in Frankfurt a. M. mit.
Die Tarifauseinandersetzung für eine zeitgemäße Eingruppierung und bessere Bezahlung im Sozial- und Erziehungsdienst geht in die entscheidende Runde. Im Mai werden die Gewerkschaften bundesweit zu Streiks aufrufen. Kindertagesstätten und andere Einrichtungen der Jugendhilfe und Sozialarbeit werden dann über einen längeren Zeitraum geschlossen sein.
Druck ausüben
Das Weltsozialforum 2015 in Tunis ist Geschichte. Nach 2013 trafen sich erneut Tausende in der Zeit vom 24. bis 28. März 2015 in der tunesischen Hauptstadt auf der Suche nach Alternativen zur vorherrschenden neoliberalen Politik und einem gemeinsamen Diskurs für eine andere Welt.
Rund 6.200 Menschen haben sich heute an den gewerkschaftlichen 1.Mai Demonstrationen und Kundgebungen in Hamburg beteiligt. 5.000 waren es bei der Hauptdemonstration zwischen Rödingsmarkt und Hafen,700 in Bergedorf und 500 in Harburg. Das Motto des diesjährigen Tag der Arbeit lautete: „Die Arbeit der Zukunft gestalten wir.“ Den Demonstrationen schlossen sich auch zahlreiche Vertreter/innen aus Gesellschaft, Kultur und Politik an. Unter anderem Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz, sowie die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank.