Der freie zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) haben die Hochschulen aufgefordert, unter den derzeitigen Pandemiebedingungen grundsätzlich auf Präsenzprüfungen zu verzichten und stattdessen alternative Formate anzubieten.
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Wie schwierig die Situation für die Kolleg/-innen an den Schulen unter Corona ist, was sie als Frau im Handwerk erleben musste und wohin sie mit dem Wohnwagen fahren würde, erzählt Schul-Personalrätin Ute Koch (GEW) im Gespräch mit Katja Karger. Zu hören unter https://hamburg.dgb.de/podcast-solidaritalk/++co++e9fd1728-51b3-11eb-b623-001a4a160123
Jeder dritte Beschäftigte macht sich im zweiten Lockdown einer Umfrage zufolge Sorgen, sich bei der Arbeit oder auf dem Weg dorthin mit dem Coronavirus anzustecken. Menschen, die im Bereich Erziehung oder Soziales arbeiten, sind besonders beunruhigt.
Die Corona-Krise ist eine flächendeckende Bildungskrise geworden! Die augenblicklichen Schulschließungen mit den ungeregelten Notbetreuungen bringen Familien in große Schwierigkeiten und Belastungen. An Bildung ist nicht zu denken, wer nicht in der Notbetreuung ist, wird eher schlecht als recht vor dem Bildschirm betreut. Zwar werden Leistungen produziert, was aber an Wissen bei den Kindern und Jugendlichen bleibt, ist vollkommen fraglich und wird seitens der Schulbehörde auch nicht erfragt.
Die GEW begrüßt, dass die Schulschließungen um zwei Wochen bis zu den Frühjahresferien verlängert wurden. Um Schritt für Schritt aus der Pandemie zu kommen, ist dies der richtige Weg, auch wenn die Belastung bei den Kindern, Jugendlichen und den Eltern steigt.
In den 1970er-Jahren verloren aufgrund des Radikalenerlasses von ´72 viele Lehrkräfte und im Bildungssektor Beschäftigte ihre Anstellung. Die DGB-Gewerkschaften folgten dieser politischen Vorgabe mit Unvereinbarkeitsbeschlüssen.
11.02.2021 - Interview: Esther Geißlinger, freie Journalistin
Welche Folgen dies für die Betroffenen hatte, hat die Historikerin Alexandra Jaeger am Beispiel der GEW Hamburg untersucht.
Es mehren sich die deutlich kritischen Stimmen an den Schulen am Kurs des Schulsenators, eine „Normalität“ an Schulen durchzudrücken, statt Konzepte für eine Schule in der Pandemie vorzulegen. Die GEW hat mehrfach deutlich Stellung bezogen, denn: Hamburgs Schulen sind nicht infektionsfrei!
Im Juni dieses Jahres hat die GEW einen Vorschlag für den Schulunterricht nach den Sommerferien vorgelegt. Leider ist die Schulbehörde nur marginal darauf eingegangen. Seitdem ist die Pandemie weiter fortgeschritten, die Infektionszahlen steigen und Schulen werden zeitweise geschlossen.
Das Bund-Länder-Geschacher um das Vorgehen in der Coronapandemie geht am Mittwoch in die nächste Runde: Die GEW plädiert weiter dafür, ab dem Inzidenzwert von 50 in den Wechselunterricht zu gehen - aber ohne Doppelbelastung der Lehrkräfte.
Die Sozialbehörde will, dass in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) Beschäftigte ihre Klient*innen nach linksextremen Einstellungen befragen und es an die Behörde geben. Die GEW kritisiert zum einen die Datenerhebung generell – es geht um Beziehungs- und nicht um Präventionsarbeit – zum anderen die Schwerpunktsetzung „Prävention linker Aktivität“. Gerade in Zeiten eines zunehmenden Rechtsrucks in der Gesellschaft ist dies der falsche Ansatz.
„Die Beschäftigten, insbesondere in den „Elbkinder“-Kitas blicken mit großer Sorge auf den 15.02. und auf die Runde bei der Kanzlerin am Mittwoch“, berichtet Jens Kastner, Kita-Experte der GEW-Hamburg. „Sollte die erweiterte Notbetreuung weiter gelockert werden, ist zu befürchten, dass die Kitas wieder geöffnet werden, ohne zu kontrollieren, ob die Eltern der Kinder, die gebracht werden, tatsächlich keine häusliche Betreuung organisieren können. Die Kolleg*innen müssen dann wie bisher ohne weitere Schutzmaßnahmen mehr Kinder betreuen.
Am 4.2.2021 hatten die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, ver.di und der Deutsche Hochschulverband eingeladen zu einer Online-Konferenz, an der neben den wissenschaftspolitischen Sprecherinnen der demokratischen Bürgerschaftsfraktionen aus SPD, Grünen, CDU und Linken auch drei Personalratsvertreter der großen Hamburger Hochschulen UHH, HAW und TUHH auf dem Podium Platz nahmen. Ca. 60 Teilnehmer:innen folgten der Diskussion und mischten sich ein.