Ab Januar werden die Tabellenentgelte für alle Beschäftigten des öffentlichen Dienstes im Geltungsbereich des TV-L um mindestens 3,12 Prozent bzw. 90€ steigen, in der Stufe 1 sogar um 4,3 Prozent.
Meldungen nach Thema
Die Vorsitzenden und das Geschäftsstellen-Team wünschen euch ruhige Feiertage und einen guten Rutsch in das nächste Jahr.
Vom 23. Dezember bis zum 2. Januar 2020 bleibt die Geschäftsstelle geschlossen. Am 3. Januar 2020 sind wir wieder für euch da!
Foto: GEW Hamburg
Das Gewerkschaftsjahr 2019 hatte viel zu bieten: Tarifauseinandersetzungen zu Beginn, ein engagiertes Eintreten gegen die Versuche der AfD, Unfrieden an Schulen zu stiften, viel Einsatz für JA 13, die Gründung eines Bündnisses „Mehr Zukunft in der Schule“, eine grüne Wissenschaftsbehörde, die Exzellenz auf Kosten guter Arbeitsbedingungen forciert, aber auch der Wiederaufbau aktiver und attraktiver GEWerkschaftsarbeit in der Weiterbildung. Ein kleiner Rückblick.
Rechtspopulist*innen, Neonazis und extreme Rechte vertreten nicht nur eine reaktionäre Politik und bedienen in ihrem politischen Handeln gefährliche Res-sentiments, sie stehen auch programmatisch sämtlichen Zielen und Aufgaben der GEW diametral entgegen. Die Versuche z.B. der AfD, durch sogenannte „Meldeportale“ Einfluss auf die Bildungs- und Kulturpolitik zu nehmen sowie engagierte Lehrkräfte zu denunzieren, sind Ausdruck eines verstärkten Rechtsrucks in unserer Gesellschaft, auf die mit einer gemeinsamen Offensive für die politische Bildungs- und Kulturarbeit geantwortet werden muss.
Jugend debattiert zur Frage der Gerechtigkeit im Hamburger Bildungssystem
Wir möchten von Hamburgs jungen Bildungspoliker_innen wissen: Wie gerecht ist Hamburgs Bildungssystem? Was wollen Sie anders machen? Im Anschluß laden wir zu weiteren Gesprächen bei Snacks und Getränken ein.
Mit:
Alexander Mohrenberg, Jungsozialisten
Ivy May Müller, Grüne Jugend
Jannes Reinwand, Junge Union
Bijan Tavassoli, Linksjugend
Carl Cevin-Key Coste, Junge Liberale
Nach dem aktuellen Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes stieg das Armutsrisiko in Hamburg 2018 nach zuletzt positiver Entwicklung auf 15,3 Prozent und liegt damit auf dem Niveau der bundesweiten Armutsquote (15,5 Prozent). Zu den Hauptrisikogruppen zählen Erwerbslose (51%), Alleinerziehende (39,1%), Familien mit drei oder mehr Kindern (33,3%) sowie Menschen mit Migrationshintergrund (29,3%). Die Armutsgefährdungsquote der Kinder unter 18 Jahren ist auf 21,7 Prozent gestiegen.
Auf den DGB-Sonderseiten unter https://hamburg.dgb.de/buergerschaftswahl-2020 findet ihr viele Informationen rund um die Bürgerschaftswahl im Februar 2020.
Die Forderungen der GEW Hamburg zur Bürgerschaftswahl 2020 unter dem Titel „Leitlinien für gute Bildungspolitik in Hamburg“ finden sich unter https://www.gew-hamburg.de/themen/bildungspolitik/leitlinien-fuer-gute-bildungspolitik-in-hamburg
Der Schulsenator hat rechtzeitig zur Bürgerschaftswahl am 23. Februar des neuen Jahres eine Broschüre mit dem Titel „Schule in Hamburg – Entwicklung seit 2011“ vorgelegt. Er lobt sich darin für die „Schulbauoffensive“, die Ganztagsschulen, einen „besseren Unterricht“, die Inklusion, die Stadtteilschulen und den „besseren Start in den Beruf“. Selbstkritik, wie sie von jedem Schüler und jeder Schülerin gefordert wird, Fehlanzeige. Die sei hier stellvertretend nachgeholt - beispielhaft an drei Bereichen.
„Schulbauoffensive“ oder Schulschrumpfung?
In Deutschland hängt der Bildungserfolg in hohem Maße von der sozialen Herkunft der Menschen ab. Diese Tatsache belegt, dass unser Bildungssystem nicht das leistet, was seine vornehmste und verfassungsrechtlich gebotene Aufgabe in einer demokratischen und auf Teilhabe angewiesenen Gesellschaft ist: Mit seinen Mitteln Chancenungleichheit zu reduzieren.
Die GEW Hamburg stellt seit 2008 aus ihrem Haushalt 10.000 Euro pro Jahr für einen Fonds zur Verfügung, der Projekte unterstützt, die sich gegen rassistische oder fremdenfeindliche Aktivitäten und für ein gleichberechtigtes, friedliches Miteinander der Menschen in Hamburg einsetzen.
Die Schule in Hamburg wird ausgebaut. Mehr SchülerInnen, mehr Schulen, Neubauten, Verdichtung, Campusschule, SEPL… Bei der Verbesserung der Arbeitsbedingungen herrscht dagegen aus Sicht der GEW weitgehend politisches Schweigen.
Dieses Schweigen wurde glücklicherweise am 11.12. gebrochen, die Beschäftigten und ihre Arbeitsbedingungen standen im Zentrum der GEW Wahlkampfdiskussion mit den schulpolitischen SprecherInnen der Fraktionen, die von Oliver Hollenstein (Zeit Hamburg) kenntnisreich und unterhaltsam moderiert wurde.
In diesem Jahr hat sich die Kollegin Dorothea Kaufmann bereits zweimal in der hlz („Keine Zahlenspielerei“, hlz Juli/August 2019 und „Höchst individuelles Leid“, November 2019) mit dem Thema Arbeitszeit der Lehrkräfte in Hamburg kritisch auseinandergesetzt. Beide Artikel bringen die permanente Überlastung der Hamburger Lehrkräfte zum Ausdruck. In ihrem letzten Artikel hat sie am Beispiel der Gymnasialkolleg*innen versucht das Schönrechnen der BSB deutlich zu machen und anhand der Lehrerarbeitszeitverordnung (LAZVO) nachzuweisen. Dies ist keine einfache Sache.