Die Globale Bildungskampagne setzt sich aktuell dafür ein, dass Bildung ein wichtiger Bestandteil der Entwicklungszusammenarbeit bleibt. Denn: Die Corona-Krise ist auch eine weltweite Bildungskrise.
12.05.2020 - Barbara Geier
Die Globale Bildungskampagne setzt sich aktuell dafür ein, dass Bildung ein wichtiger Bestandteil der Entwicklungszusammenarbeit bleibt. Denn: Die Corona-Krise ist auch eine weltweite Bildungskrise.
12.05.2020 - Barbara Geier
Dr. Katarina Werneburg, Medienredaktion Universität Leipzig, www.uni-leipzig.de
Frankfurt a.M. – Auf die besondere Verantwortung der Pädagoginnen und Pädagogen zur Information und Aufklärung hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mit Blick auf den „Tag der Befreiung vom Faschismus“, der sich heute zum 75. Mal jährt, hingewiesen. „In einer Zeit, in der antisemitische, islamfeindliche und rassistische Übergriffe und Morde sowie Hatespeach zunehmen, müssen wir Lehrenden Verantwortung übernehmen, die Demokratieerziehung stärken und das Geschichtsbewusstsein fördern“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Thema am Freitag in Frankfurt a.M.
Im KZ Neuengamme und seinen Außenlagern wurden tausende Menschen gefoltert, entwürdigt, hingerichtet. Heute, am 3. Mai 2020, dem 75. Jahrestag der Befreiung des KZ, gedenken wir den hier internierten Opfern und ihren Angehörigen.
Die Erinnerung an diese Gräueltaten wachzuhalten ist wichtig. Nur die Erinnerung kann gewährleisten, dass es keine Wiederholung gibt. Mit dem Gedenken an die Opfer richten wir auch den Blick auf die Täter: Wir können – und wir müssen - uns dafür einsetzen, eine offene Gesellschaft mit demokratischen Grundwerten zu gestalten und zu wahren.
Der "etwas andere" Tag der Arbeit in Hamburg
Ein komisches Gefühl hatten wohl viele Kolleginnen und Kollegen, die am Tag der Arbeit eigentlich auf die Straße gegangen wären. Denn der 1. Mai fand in diesem Jahr vor allem online statt. In Hamburg haben wir statt der üblichen Kundgebung eine Sondersendung aus dem Gewerkschaftshaus online gestellt. Dazu gab es einen tollen Livestream aus Berlin mit spannenden und vielfältigen Beiträgen von Gewerkschaftsmitgliedern aus ganz Deutschland.
Auch unsere Kolleginnen und Kollegen in Harburg zeigen am 1. Mai Flagge - und hatten sich im Vorfeld stark bei der Vorbereitung von Protesten gegen einen geplanten Naziaufmarsch engagiert. Auf der Kundgebung des DGB redete unser geschätzter GEW-Kollege Wolfgang Brand in seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender vom DGB-Ortsverband Harburg (Foto). Danke an alle!
Rede von Wolfgang Brand, stellvertretender Vorsitzender vom DGB-Ortsverband Harburg:
Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Harburger,
Frankfurt a.M. – „Die Corona-Krise deckt die Schwächen des Bildungssystems in Deutschland gnadenlos auf. Sie macht deutlich, welche Probleme die Globalisierung mit sich bringt und wie tief gespalten die Gesellschaften sind“, sagte Marlis Tepe, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), am „Tag der Arbeit“ in Frankfurt a.M. „Solidarisch ist man nicht alleine“, lautet das Motto am 1. Mai. „Gesundheit first – solidarisch zu sein, heißt in Corona-Zeiten, Abstand zu halten“, betonte Tepe.
Der 1. Mai wird in diesem Jahr anders. Ganz anders. Wirklich ganz anders? Eines bleibt gleich: Gemeinsam mit Euch wollen wir einen tollen Tag verbringen, an dem wir zeigen was uns Arbeitnehmer/-innenrechte Wert sind, warum es sich lohnt, dafür in den Gewerkschaften zu kämpfen und was unsere konkreten Forderungen sind. Und ihr habt viele Möglichkeiten euch zu beteiligen:
Corona hat das Leben in Deutschland und in der Welt grundlegend verändert. Deutlich wird, dass die wirtschaftlichen und sozialen Kosten Frauen wesentlich stärker treffen. Die Pandemie vergrößert alle gleichstellungs- und frauenpolitischen Probleme/Schieflagen, auf die wir bereits seit Jahrzehnten hinweisen. Angesichts der existenziellen Krise wird deutlich, wie lebensbedrohlich sich die über Jahre privatisierte und eingesparte öffentliche soziale Infrastruktur und die falschen Arbeitsbewertungen jetzt auf unseren Lebensalltag auswirken.
Am 8. Mai 1945 kapitulierte die deutsche Wehrmacht bedingungslos: Es war das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa und die Befreiung Deutschlands vom Schreckensregime der Nationalsozialisten. Die Holocaust Überlebende Esther Bejarano hat vorgeschlagen, den 8. Mai zum gesetzlichen Feiertag zu machen. Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann unterstützt den Vorschlag: „Der 8. Mai sollte gesetzlicher Feiertag werden – als ein Tag gegen Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung jeglicher Form.“
Die GEW unterstützt einen Aufruf zum 8. Mai, dem 75. Jahrestag der Kapitulation des deutschen Faschismus. Der Aufruf spricht sich gegen Gewalt, einen neuen Rüstungswettlauf und eine Erhöhung der Militärausgaben aus.
Die Corona-Pandemie mitsamt ihren Folgen führt uns wie in einer Nussschale vor Augen, an welchen Stellen der öffentlichen Daseinsvorsorge Verbesserungen längst ausstehen. Und warum es sich lohnt, für bessere Arbeitsbedingungen im Bildungsbereich gewerkschaftlich einzutreten.