Anfeuern statt ausbrennen

GEW

Liebe Kollegin,
lieber Kollege,

ganztägige Bildung und Betreuung an Grundschulen, Inklusion, neue Stadtteilschulen, Reformen der berulichen Bildung – all das verändert die Arbeit an den Schulen tiefgreifend und in atemberaubendem Tempo. Die Probleme der Kolleginnen und Kollegen sind die gleichen geblieben, haben sich aber verschärft. Bei reduziertem Einkommen (Weihnachtsgeld!) bleibt die Arbeitsbelastung durch viele neue Aufgaben und eine enorm hohe Unterrichtsstundenzahl für fast alle Lehrkräfte das Thema Nummer 1 für uns als Gewerkschaft.

Die GEW hat deshalb beschlossen, eine Kampagne zur Arbeitsbelastung an Schulen in diesem Jahr zum Schwerpunkt ihrer Arbeit zu machen. Das Ziel ist es, die Arbeitsbelastung spürbar für alle Kolleginnen und Kollegen zu reduzieren. Dazu brauchen wir die aktive Beteiligung der Schulen vor Ort. Viele von euch haben bereits in Betriebsgruppen, auf Personalversammlungen, in Lehrerkonferenzen über die besonderen Belastungen ihrer Arbeit diskutiert und konkrete Forderungen zur Entlastung erörtert, zum Teil sogar bereits Beschlüsse gefasst. Wir wollen diese Ansätze zusammenführen und zu einer größeren Kampagne ausweiten.

Deshalb bitten wir dich, an deiner Schule mitzuhelfen, konkret heraus zu stellen, was die besonders belastenden Faktoren eurer Arbeit sind und Forderungen aufzustellen, was dagegen zu tun ist.

Die GEW unterstützt euch auf verschiedene Weise: Vorstandsmitglieder kommen auf Wunsch zu Lehrerversammlungen, Betriebsgruppensitzungen oder Personalversammlungen.

Wir unterstützen kleine Aktionen vor Ort (Kundgebung vor der Schule vor Schulbeginn, Pausenversammlung), lokale Presseaktivitäten, Flugblatterstellung und –verteilung an SchülerInnen oder Eltern. Materialien, Werbemittel, Imbisse oder Getränke organisieren und inanzieren wir.

Wir wollen bis März 2012 eine öffentlichkeitswirksame Plakataktion mithilfe einer Agentur starten, die auf die Belastungen und den Zusammenhang mit guter Schule hinweist. Außerdem starten wir eine online-Befragung zu Belastungen und Forderungen, an der sich alle KollegInnen beteiligen können. Unser Ziel ist es, bis zum Gewerkschaftstag der GEW am 26. April einen konkreten Kampagnenplan zu erarbeiten, der unsere Forderungen und Durchsetzungsstrategien enthält.

Wir haben an Grundschulen, Stadtteilschulen, Sonderschulen, Gymnasien und berulichen Schulen viele KollegInnen, die bisher bereits sehr aktiv an Protestaktionen teilgenommen haben. Wenn aus jedem Schulbereich 1-2 Schulen mit dezentralen Aktivitäten starten, werden viele weitere Schulen dem
Beispiel folgen und so wird eine Bewegung „von unten“ über Hamburg hereinbrechen und unsere Chancen erhöhen, dass sich endlich etwas für die Kolleginnen und Kollegen an den Schulen verbessert.

Bitte informiere deine KollegInnen und beratet, ob ihr in diesem Sinne eine „Starterschule“
werden könnt.

Wir hoffen auf eine rasche Rückmeldung und halten euch weiter auf dem Laufenden.

Im Auftrag des Landesvorstandes

Eure Vorsitzenden