Nach dem Ende der zweiten Verhandlungsrunde der Tarifrunde öffentlicher Dienst Länder am Dienstag in Potsdam steht fest: Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) hat sich nicht bewegt und kein Angebot vorgelegt. Zur Durchsetzung ihrer Forderungen ruft die GEW am Donnerstag, 4. November 2021 daher ihre tarifbeschäftigten Mitglieder an den Hochschulen zu einem ganztägigen Warnstreik und die Studentischen Hilfskräfte, Wissenschaftlichen Hilfskräfte und Tutor*innen zum Solidaritätsstreik auf.
Von 9-12 Uhr findet eine Kundgebung auf dem Campus der Uni Hamburg statt. Um 12 Uhr beginnt dort eine Demonstration zur Finanzbehörde.
Die GEW unterstützt den zeitgleichen Aktionstag #stopthecuts – Mehr statt weniger! von der TVStud Hamburg-Initiative.
„Die Arbeitgeber provozieren mit ihrer Blockadehaltung Streiks. Sie weigern sich, die Realität in Deutschland zur Kenntnis zu nehmen. In der Coronapandemie halten die Beschäftigten das Land am Laufen. Die Inflation ist über die Vier-Prozent-Marke gesprungen. Die Beschäftigten erwarten Lösungen, sie erwarten zu Recht eine ordentliche Gehaltssteigerung – für Machtspiele haben sie kein Verständnis“, so Bodo Haß, Physiotherapeut an einer Sonderschule für körperlich-motorische Entwicklung (KME) und stellvertretender Vorsitzender der GEW Hamburg.
"Die Beschäftigten haben die letzten eineinhalb Jahre alles dafür getan, um trotz der schwierigen Umstände das bestmögliche Angebot für unsere Studierenden aufrecht zu erhalten. Dafür mussten viele zurückstecken: Doktorandinnen und Doktoranden werden ihre Promotion deutlich später als geplant abschließen können. Und die Kolleginnen und Kollegen in Technik und Verwaltung haben bis zum Anschlag Überstunden geschoben. Als Dank wird man von Seiten der TdL mit Geringschätzung bestraft und geradezu abgekanzelt", so Julian Hoth, Hochschulbeschäftigter an der Technischen Universität Hamburg.
Hintergrund:
Die Gewerkschaften verhandeln seit dem 8. Oktober 2021 mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) über eine Gehaltserhöhung für die Tarifbeschäftigten im Geltungsbereich des TV-L. Bisher haben die Arbeitgeber kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt.