Die Gewerkschaften haben die Entgeltordnung für den Sozial- und Erziehungsdienst mit Wirkung zum 31. Dezember 2014 gekündigt. Am 25. Februar 2015 haben die Verhandlungen mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) begonnen. Die Gewerkschaften GEW und ver.di fordern eine Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe durch eine bessere Eingruppierung! Aber auch in der dritten Verhandlungsrunde am 09. April in Düsseldorf wurde kein Angebot vorgelegt.
Die Arbeitgeberverbände sind der Auffassung, dass es bereits im Jahr 2009 eine Aufwertung der Berufe gegeben habe. Deshalb sehen sie keine Notwendigkeit, die Eingruppierung erneut zu verbessern. Die Gewerkschaften wiesen daraufhin, dass es vor sechs Jahren nur gelungen sei, die Verschlechterungen beim Wechsel des Tarifsystems vom Bundesangestelltentarif (BAT) zum Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVÖD) im Jahr 2005 zu korrigieren. Jetzt gehe es um die längst überfällige Aufwertung des Sozial- und Erziehungsdienstes. Norbert Hocke, Vorstandsmitglied der GEW: „Die heutige Verhandlungsrunde war von Seiten der Arbeitgeber eher ein Ablenkungsmanöver. Konstruktive Angebote: Fehlanzeige.“ Die Verhandlungen werden am 16. April in Hannover fortgesetzt.
Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass ein guter Tarifabschluss nur erreicht werden kann, wenn die Beschäftigten ihren Forderungen durch öffentliche Aktionen und Warnstreiks Nachdruck verleihen. Deshalb ruft die GEW ihre tarifbeschäftigten Mitglieder begleitend zur vierten Verhandlungsrunde für Donnerstag, den 16.04., zu einem weiteren Warnstreik auf.
Aufgerufen sind die tarifbeschäftigten Mitglieder in den Kitas und GTS/GBS-Einrichtungen der Betriebe „Elbkinder“-Vereinigung Hamburger Kindertagesstätten gGmbH,
Hamburger Schulverein von 1875 e.V. , Rudolf-Ballin-Stiftung, Kitas des ASB und des Studierendenwerk Hamburg, die nach der S-Tabelle bezahlt werden und die
Erzieher*innen, die in E9 geblieben waren, um am 16. April 2015 einen ganztägigen Warnstreik (5.30 Uhr bis 20.00 Uhr) durchzuführen.
Ablauf des Warnstreiks am 16. April 2015
09.00 Uhr Streikcafé im GEW- Curio - Haus, Rothenbaumchaussee 15, Nähe Dammtor,
11.00 Uhr Kundgebung vor der Finanzbehörde auf dem Gänsemarkt (U- Bahn Gänsemarkt) mit anschließendem Demonstrationszug in die GEW-Hamburg zur
13.00 Uhr Streikversammlung zu dessen Teilnahme dann auch alle teilzeitbeschäftigten Kolleginnen und Kollegen aus den GBS- Einrichtungen aufgerufen sind.
Aus Organisationsgründen ist es uns nicht möglich am 16.4. eine Reise nach Hannover zum Verhandlungsort durchzuführen. Alle zum Streik aufgerufenen Kolleginnen und Kollegen, die nicht an Aktionen anderer Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes teilnehmen können, sind herzlich eingeladen, um von Hamburg aus ein deutliches Signal nach Hannover zu senden. Nichtorganisierte Kolleginnen und Kollegen können noch an diesem Tag den gewerkschaftlichen Schutz durch die GEW erhalten.