Das Coronavirus breitet sich weiter aus. Flächendeckend wurden bereits Kitas und Schulen in Deutschland geschlossen. Die GEW Hamburg informiert und gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen - hier für Betriebsratsmitglieder.
Meldungen nach Thema
Schulsenator Rabe hatte in einer Videobotschaft die Eltern angeregt, die Kinder doch zur Schule zu schicken, falls ihnen „die Decke auf den Kopf fällt“. Dazu erklärt Anja Bensinger-Stolze (Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft GEW Hamburg):
Individuelle Verunsicherung – ob im beruflichen oder auch im privaten Kontext – kennen wir wohl alle. Eine kollektive Verunsicherung, wie wir sie aktuell im Zuge der Coronakrise erleben, ist für die meisten sicher eine neue Erfahrung. Das ist nicht verwunderlich, denn die aktuellen Einschnitte im öffentlichen Leben mit all den Auswirkungen bis weit in den privaten Bereich hinein sind für fast alle eine völlig neue Situation, so dass auch Bewältigungsstrategien und das Wissen um einen angemessenen Umgang fehlen.
Die GEW Hamburg unterstützt den Appell „Aufnehmen statt sterben lassen“ und gibt ihn hier wieder. Weitere Infos unter https://www.medico.de/aufnehmen-statt-sterben-lassen-17671/
„Aufnehmen statt sterben lassen“
Die GEW hat ein Faltblatt „Gendersensible Berufsorientierung - Eine Aufgabe für Lehrkräfte, Weiterbildner/innen und Berufsberater/innen“ erstellt, das sich im Anhang findet.
Die Schließungen wegen der Coronavirus-Krise zeigen deutlich: Deutsche Schulen hinken der Digitalisierung weiter hinterher. Fachleute fordern mehr Investitionen. Bildungsungerechtigkeiten sollen sich nicht weiter verschärfen.
Die Hochschulen in Deutschland stellen in der Coronavirus-Pandemie ihren Präsenzbetrieb ein. Im Umgang mit der Krise fordert die GEW bundesweite Standards und setzt sich für die Studierenden, prekär Beschäftigten und besonders Schutzbedürftigen ein.
Die Schulen sind schlecht auf digitalen Unterricht aus der Ferne vorbereitet – das zeigt sich durch die Corona-Krise. Lehrerinnen und Lehrer arbeiten unter schweren Bedingungen und brauchen Unterstützung.
Die Kultusministerkonferenz hat aus Anlass der Anschläge vom 19. Februar 2020 in Hanau, bei denen zehn Menschen ermordet wurden, eine Erklärung mit folgenden Wortlaut verabschiedet:
"Hanau reiht sich ein in eine Kette von Anschlägen, die sich gegen Menschen richten, die mit und unter uns leben. Diese Anschläge sind Angriffe auf unser freiheitliches und friedliches Zusammenleben.
Sie sind geschürt durch Intoleranz, Menschenverachtung, Fanatismus und neue Formen des Nationalismus. Wir alle sind Ziel dieser Anschläge.
Aufgrund der aktuellen Corona-Krise wird der Deutsche Gewerkschaftsbund in diesem Jahr nicht zu öffentlichen Kundgebungen am 1. Mai aufrufen.
Dazu der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann am Freitag in Berlin:
Die GEW hat sich an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gewandt und die finanzielle Absicherung der Honorarlehrkräfte in Deutschland angemahnt. „Der Bund als öffentlicher Auftraggeber muss das Risiko der höheren Gewalt für den Ausfall von Unterricht durch die Corona-Krise in der von ihm verantworteten Weiterbildung übernehmen“, sagte Ansgar Klinger, GEW-Vorstandsmitglied für Berufliche Bildung und Weiterbildung, am Freitag in Frankfurt a.M. „Der Unterricht, der durch die Corona-Krise ausfällt, gefährdet die Existenz der Lehrkräfte und der Träger.
Die Aussetzung der Kurse an der Volkshochschule bis zum 30.04.20 und bei allen anderen Trägern mit noch unklaren Fristen ist ganz sicher im Interesse der Gesundheit der Teilnehmenden, der Lehrkräfte und der Allgemeinheit richtig und angemessen.
Das Infektionsschutzgesetz entschädigt Selbständige nur für Einkommensverluste, wenn für sie persönlich eine Quarantäne oder Isolation angeordnet wurde, nicht aber für den Fall, dass sie ihr Einkommen durch eine Schließung aufgrund einer Pandemie verlieren. Lohnfortzahlung oder Kurzarbeitergeld gibt es für Selbständige ebenfalls nicht.