Am Mittwoch, 27. Mai, tagt von 9 bis 17 Uhr der Gewerkschaftstag, das höchste Gremium der GEW Hamburg, im Curio Haus der GEW. Im Mittelpunkt stehen Beratungen zum Koalitionsvertrag und zur Lehrerarbeitszeit. Die zweite Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank hält ein Grußwort.
„Vier Jahre SPD Bildungspolitik in Hamburg haben nicht dazu geführt, dass die großen Bildungsbaustellen Inklusion, Ganztag, Kitabetreuung und Hochschulgesetz zur Zufriedenheit der Beteiligten und Betroffen gelöst wurden. Finanzpolitisch wurde zwischen Rot-Grün vereinbart, den Kurs der Haushaltskonsolidierung fortzusetzen sowie, keine Steuern zu erhöhen. Somit wird die Stadt Hamburg bei den bildungspolitischen Reformprojekten wie der Inklusion oder dem schulischen Ganztag weiterhin finanziell komplett überfordert sein. Ausdrücklich lehnen wir die Unterwerfung der öffentlichen Haushalte unter das Diktat der Schuldenbremse und die daraus resultierende Spar- und Kürzungspolitik ab. Die Schuldenbremse darf keine Bildungsbremse sein“, so Anja Bensinger‐Stolze, Vorsitzende der GEW Hamburg.
Zum Thema Lehrer-Arbeitszeit stellt der renommierte Forscher Frank Mußmann von der Universität Göttingen eine Studie zur Erfassung der Arbeitszeit der LehrerInnen vor, die aktuell von der GEW Niedersachsen durchgeführt wird.
„Die GEW Hamburg bekräftigt ihre Ablehnung der Hamburger Lehrerarbeitsverordnung. Diese Arbeitszeitregelung hat seit ihrer Inkraftsetzung 2003 zu Mehrarbeit, Mehrbelastungen, zusätzlichen Aufgaben ohne Ausgleich, Ungerechtigkeit, Einsparungen, Konkurrenz unter den KollegInnen, Unfrieden in den Kollegien sowie zwischen Schulleitungen und Lehrkräften geführt. Wir wollen eine neue, gerechte und faire Arbeitszeitregelung für Lehrkräfte in Hamburg erreichen, über deren Eckpunkte wir beraten werden“, so Bensinger‐Stolze abschließend.
Der Hamburger Gewerkschaftstag ist das oberste Organ der GEW Hamburg, er bestimmt die Richtlinien der Politik der GEW Hamburg, beschließt den Haushalt und wählt den Vorstand. Er tagt halbjährlich und besteht aus den Vertrauensleuten und weiteren Delegierten aus den Hamburger Bildungseinrichtungen. Weitere Anträge beschäftigen sich mit der schulischen Inklusion, den Olympischen Spielen und der Flüchtlingspolitik.