Die GEW-Onlinetagung nähert sich dem komplexen Thema Bildungsdaten aus unterschiedlichen Perspektiven: Zum einen informiert ein Vortrag über das in Deutschland geplante Bildungsverlaufsregister. Danach betrachten wir die Perspektive und Praxis des Datenschutzes an Schulen im Zuge der Datafizierung. Impulse aus der pädagogischen Datafizierungsforschung runden den Vortragsteil der Tagung ab.
Immer mehr Apps und Tools in der Schule sammeln und verarbeiten Bildungsdaten von Schüler*innen und Lehrkräften. Neue KI-Anwendungen, Learning Analytics und Intelligente Tutorielle Systeme bauen allesamt auf „Big Bildungsdata“. Aber nicht nur digitale Tools und Medien nutzen Big Data, auch statistische Verfahren wie der von der GEW geforderte Verteilungsschlüssel von Ressourcen nach sozialen Indikatoren benötigen Daten von Schüler*innen und Lehrkräften.
Das Statistische Bundesamt und die Länder befassen sich mit dem Aufbau eines Bildungsverlaufsregisters. Die so entstehende „bildungsbereichsübergreifende statistische Datenbasis“ soll – so die Konzeption – Bildungsverlaufsanalysen ermöglichen und Bildungsangaben für den registerbasierten Zensus bereitstellen.
Ein ganzer Forschungszweig befasst sich inzwischen mit der Datafizierung im Bildungsbereich und angesichts des Datamining werden Bildungsdaten ein wachsender ökonomischer Markt. Doch Bildungsdaten sind, wie auch die EU in ihrem KI-Gesetz vorsieht, ein Hochrisikobereich. Datenschützer*innen befassen sich eingehend mit dem Datenschutz an Schulen.
Die GEW-Onlinetagung nähert sich in diesem Spannungsfeld dem komplexen Thema Bildungsdaten aus unterschiedlichen Perspektiven mit einem Vortrag und Impuls.
Ein interaktiver Teil bittet schließlich zur Diskussion um zentrale Fragen aus GEW-Sicht:
- Wie viele Daten sind genug, wie viel ist aus pädagogischer Perspektive zu viel?
- Wie viele Daten müssen gesammelt werden, um Forderungen der GEW etwa nach einer sozial-gerechten Mittelverteilung zu ermöglichen?
- Wo ziehen wir die Grenze und was gehört verboten?
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Foto: Wilfried Pohnke auf Pixabay