Die GEW Hamburg stellt seit 2008 jährlich 10.000 Euro aus ihrem Haushalt für einen Fonds zur Verfügung, der sich für ein solidarisches und gleichberechtigtes Miteinander der Menschen in Hamburg einsetzt. Hieraus werden Aktivitäten und Projekte unterstützt, die sich u.a. gegen rassistische, antisemitische, sexistische und/oder homophobe Denkmuster, Verhaltensweisen und Strukturen einsetzen.
Die GEW setzt hiermit nicht nur ein deutliches Zeichen gegen neonazistische Aktivitäten und Tendenzen, sondern auch gegen Diskriminierungen insgesamt. Mit der finanziellen Zuwendung will die GEW nicht nur den Kampf gegen den Faschismus auch 70 Jahre nach der Befreiung stärken, sondern auch auf seine Verwobenheiten mit anderen Diskriminierungsformen hinweisen. Denn uns allen sollte klar sein, dass demokratische Herangehensweise keine Selbstverständlichkeit ist. Faschistische, rassistische und diskriminierende Bestrebungen dürfen keinen Platz haben - weder in Hamburg noch anderswo.
Aus dem Fonds wurden bisher unter anderem Projekte im Rahmen des Netzwerkes ‚Schule ohne Rassismus’ und die Ausstellung „Jüdische Zwangsarbeiter:innen auf dem Heiligengeistfeld" (Willi Bredel Gesellschaft) gefördert. Unterstützt wurden z.B. auch ein Schüler:innenaustausch Israel-Palästina-Deutschland und ein deutsch-türkisches Schüler:innenaustauschprojekt der Stadtteilschule. Gefördert wurde die Veranstaltung „70 Jahre Curiohaus-Prozess“ der KZ Gedenkstätte Neuengamme sowie das Bündnis „Recht auf Stadt – Never mind the papers“, das die Mittel nutzt, um eine Kampagne gegen Abschiebungen durchzuführen. Zuletzt gefördert wurden das Bildungsprojekt „Differenzen erleben, Grenzen überwinden“, eine feministische, antirassistische Sommerschule sowie die Initiative für die Aufklärung des NSU-Mordes an Süleyman Taşköprü.
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Der Fonds ermöglicht eine Anschubfinanzierung und möchte antidiskriminierende Aktivitäten fördern, die ein intersektionales Grundverständnis von Diskriminierung haben, d.h. die Verwobenheit und Gleichzeitigkeit verschiedener Formen anerkennen und beheben wollen.
Zweimal im Jahr (Juni/Dezember) entscheidet der GEW Landesvorstand über die Mittelvergabe. Im Vorfeld berät eine Arbeitsgruppe die vorliegenden Anträge. Wenn es bei Euch Projekte dieser Art gibt, könnt Ihr bei der GEW Hamburg Unterstützung dafür beantragen.
Bei der Bewerbung sollten folgende Unterlagen fristgerecht eingereicht werden:
- eine detaillierte Projektbeschreibung und Begründung des Vorhabens (inkl. möglicher Kooperations- und Bündnispartner:innen)
- ein eindeutiger Antrag zur gewünschten Unterstützung
- einen Kosten- und Finanzierungsplan (inkl. möglicher anderer Finanzquellen)
Die Anträge für die Vergaberunde müssen (bitte per mail an mescher@gew-hamburg.de) jeweils bis zum 1.5. oder 1.11. eingegangen sein. Beraten und entschieden werden sie dann beim folgenden Landesvorstand. Rückfragen können immer gern gestellt werden.
Arbeitsgruppe des Landesvorstands „Fonds gegen Diskriminierung“
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Anlage: Förderkriterien entlang des Beschlusses vom Landesvorstand vom 23.11.22
Förderkriterien nach Beschluss des LaVo vom 23.11.
Inhaltlich:
Antrag setzt sich im Sinne der Präambel ein
Formal:
- ausführliche Darstellung und Begründung des Vorhabens
- ausgewiesener Finanzierungsplan (inkl. möglicher anderer Finanzquellen)
- nachvollziehbare und realistische Kostenaufstellung
- fristgemäßer Eingang des Antrags (bis zum 1.5. bzw. 1.11. eines Kalenderjahres)
Vorschläge für zusätzliche Förderkriterien:
- Aktivitäten sollen nicht aus dem Regelbetrieb der Bildungseinrichtungen finanzierbar sein
- Fondsmittel sollen zuvorderst als Anschubfinanzierung gewährt werden
- Projektmittel werden für Material- und/oder Sachkosten, nicht für (fortlaufende) Personalkosten gewährt
- Aktivitäten sollen nachhaltig sein, d.h. dabei helfen, Strukturen aufzubauen, die auch über die Fondsfinanzierung hinaus Bestand haben
- Aktivitäten sollen Lehrende und Lernende aus verschiedenen Bildungseinrichtungen einbeziehen
- Aktivitäten sollten die GEW als Kooperationspartner sichtbar machen
- Aktivitäten können auch lokale Projekte und Kampagnen sein