Zum Auftakt einer Reihe von Veranstaltungen zum internationalen Frauentag am 8. März redete unsere Vorsitzende Anja Bensinger-Stolze im Abaton-Kino. Ihre Rede geben wir hier wieder.
Liebe Frauen, liebe Kolleginnen,
recht herzlich möchte ich Sie und Euch hier zum Auftakt einer Reihe von Veranstaltungen rund um den Internationalen Frauentag, den 8. März begrüßen! Als Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft Erziehung und Wissenschaft freut es mich besonders, dass in diesem Jahr unser Angebot so einen großen Anklang findet. Da dies große Kino so schnell ausgebucht war, haben wir keine Mühen und Kosten gescheut und das kleine Kino noch dazu organisiert. Sie und Ihr seid alle eingeladen! Wir würden uns aber auch sehr freuen, wenn Ihr uns mit einer Spende unterstützt.
Der Frauentag ist im Kampf um Gleichberechtigung und Wahlrecht für Frauen entstanden und fand 1911 zum ersten Mal statt. Im Übrigen hat man ihn damals auch am ersten März begangen. Damit stehen wir heute also in guter Tradition. Damals haben sich Millionen Frauen in Dänemark, Deutschland, Österreich, der Schweiz und in den USA daran beteiligt. Sie forderten Frieden, Wahl- und Stimmrecht, Arbeitsschutzgesetze, ausreichenden Mutter- und Kinderschutz, einen Achtstundentag, gleichen Lohn bei gleicher Arbeitsleistung, Mindestlöhne. Einiges ist davon erreicht, anderes muss immer noch und manchmal auch immer wieder erkämpft werden. Als ein Beispiel möchte ich hier die Bezahlung der Grundschullehrerinnen nennen. In Hamburg war ihr Eingangsgehalt seit Ende der Achtziger Jahre gleich dem der anderen Lehrämter. 2003 hat Hamburg dies unter einer schwarzen Regierung wieder zurückgedreht. Aus Sicht der GEW ist die schlechtere Bezahlung von Grundschullehrerinnen eine mittelbare Diskriminierung, weil in den Grundschulen über 80 % der Beschäftigten Frauen sind. Wir kämpfen mit der Kampagne JA13 für eine gleiche Bezahlung wie in den anderen Lehrämtern. Die GEW Hamburg beteiligt sich seit 2015 an der bundesweiten Kampagne. Im letzten Jahr haben wir 1500 Unterschriften der Behörde für Schule und Berufsbildung übergeben, um auf diesen Missstand hinzuweisen. Auch in diesem Jahr wird es im Herbst wieder eine Aktion dazu geben, so lange bis wir das Ziel erreicht haben!
Der Film „Hidden figures – unerkannte Heldinnen“ schildert eine doppelte Diskriminierung. Hautfarbe und Geschlecht, Rassentrennung und Frauenfeindlichkeit werden hier thematisiert. Die drei Frauen schaffen es sich in einer weißen Männerdomäne durchzusetzen – nämlich als Mathematikerinnen beim Apollo-Programm der NASA. Die Lebensgeschichten der drei beschriebenen Frauen sind es wert, dass sie verfilmt wurden! Sie machen Mut!
Herzlich bedanken möchte ich mich bei dem Ausschuss für Gleichstellungs- und Genderpolitik der GEW, der seit vier Jahren in dem Bündnis, das jedes Jahr die Veranstaltungen rund um den Internationalen Frauentag organisiert, mitarbeitet. Den Frauen des Ausschusses haben wir auch heute die Idee zu dieser Filmvorführung zu verdanken. Stellvertretend für die anderen möchte ich mich bei Barbara, Eva und Heidemarie bedanken! Und uns allen einen interessanten Kinoabend wünschen!