Am 2.2. 17 haben mehr als 800 TV-L Beschäftigte aus den Hamburger Schulen im Rahmen eines ganztägigen Warnstreiks die Arbeit niedergelegt - deutlich mehr als die aufrufenden Gewerkschaften GEW und ver.di erhofft hatten.
Die Geduld der Beschäftigten ist offensichtlich zu ende. Auch in der zweiten Verhandlungsrunde hatten die Länder-Arbeitgeber nicht einmal ein Angebot vorgelegt.
Die Streikenden versammelten sich morgens an der Hamburger Straße in der Nähe der Schulbehörde.
Anja Bensinger-Stolze, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW Hamburg) sagte in ihrer Streikrede dazu: "Wir stehen heute hier in der Nähe der BSB – und das nicht ohne Grund: die Arbeit in den Schulen hat sich massiv verdichtet, für die so wichtigen Gespräche der Berufsgruppen miteinander – auch im Sinne der Schülerinnen und Schüler – ist kaum Zeit. Dabei wird die Arbeit nicht einfacher, und erfordert Freiräume für Vor- und Nachbereitung und natürlich auch für Muße und Erholung. Stattdessen wird immer mehr in die Arbeitszeit hineingepresst. Viele macht das krank – oder sie verzichten freiwillig –wenn sie es sich leisten können – auf Gehalt. Das können aber nicht alle. Nicht ohne Grund fordern die GEW und ver.di die Aufwertung des Sozial und Erziehungsdienstes. An Hamburger Schulen arbeiten aktuell etwa 2500 Kolleginnen und Kollegen unter dem Label „PTF“ - Tendenz steigend.
Das Personal an den Schulen arbeitet engagiert und gern. Doch dass zu den miesen Arbeitsbedingungen für eure Arbeit eine weiterhin miese Bezahlung kommt, dass ist zu viel! Die Landesbeschäftigten an Hamburger Schulen sind bei der Bezahlung Tabellenletzter! In anderen Bundesländern zahlen kommunale Arbeitgeber z.B. den Schulsozialarbeitern die S11b. Das sind fast 500 € mehr beim Endgehalt. In Hamburg hat man ja Erfahrung mit dem Dasein als Tabellenletzter. Aber während in unsere beiden großen Fußballvereine Millionen investiert werden, die Spieler gehegt und gepäppelt werden, macht die Schulbehörde mit ihren Beschäftigten das Gegenteil.
Wir appellieren dabei an den Senator: Herr Rabe, setzen Sie sich dafür ein, dass die Landesbeschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst endlich mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus dem Kommunalbereich gleichziehen und das Geld bekommen, dass sie verdienen!"
Im Anschluss an eine Demonstration zur Schulbehörde trafen sich die Streikenden im Curio Haus zur Streikversammlung.
Die nächsten Aktionen sind in Planung.
© Fotos: GEW Hamburg