Nach rund 5-jähriger Bauzeit sind die historischen Säle im denkmalgeschützten Gewerkschaftshaus nach aufwändiger Sanierung wiederhergestellt worden. Fast auf den Monat genau 110 Jahre nach dem Bau des Gebäudes (Einweihung am 29.12.1906), das die Arbeitnehmervertretungen in Hamburg beheimatet. In einem Festakt am 23. November wurden die Säle nun offiziell wiedereröffnet.
Jahrzehnte lang waren die Räumlichkeiten mit ihren wunderschönen Stuckdecken, Reliefs und historischen Fliesenarbeiten aus den 1920er Jahren hinter Wandverkleidungen verborgen. Jetzt erstrahlen sie wieder in neuem Glanz. Damit ist der wichtigste Ort der Hamburger Arbeiterbewegung wieder als Ganzes zugänglich.
Hamburgs DGB-Vorsitzende Katja Karger: „Wer diese Räume betritt, der atmet Geschichte: Hier wurde zu großen Streiks aufgerufen, nach dem zweiten Weltkrieg die Hamburger Gewerkschaftsbewegung wieder aufgebaut, aber auch getanzt, Theater gespielt und Eisbein serviert. Wir machen das Gewerkschaftshaus zu einem lebendigen Treffpunkt. Die tollen Säle geben uns neue Möglichkeiten dem vielfältigen, bunten Gewerkschaftsleben angemessen Raum zu geben.“
Für die Bauarbeiten zuständig war die Vermögensverwaltungs- und Treuhand-Gesellschaft des DGB (VTG). Deren Geschäftsführer Gottfried Feichtinger sagt: „Wir haben ein Stück Gewerkschaftsgeschichte erhalten. In dieser Form ist das einmalig in Deutschland. Ich kenne kein anderes Haus, bei dem die Historie mit so viel Liebe bewahrt worden ist. Gleichzeitig sind die Säle aber auch fit für die Zukunft. Die eingebaute Technik entspricht hohen Ansprüchen. Damit finden die Gewerkschaften ideale Bedingungen für Versammlungen, Kulturveranstaltungen oder Konferenzen vor.“
Größte Herausforderung bei den Bauarbeiten war es, die alte Bausubstanz zu erhalten, sie gleichzeitig aber auch zu modernisieren im Hinblick auf Energetik, Schalschutz und Akustik.
Foto: DGB Hamburg/Eicke Hamann